Die Zulieferer sind in immer komplexeren Netzwerken verzahnt. Beispielhaft hierfür können die 10 größten Zulieferer von Daimler genannt werden. Diese haben zusammen 588 Zulieferer, die wiederum von mehr als 2900 weiteren Zulieferern abhängen. Diese Firmen sind weit über den Globus verteilt und sind voneinander auf unterschiedlichen Ebenen abhängig. Diese Interdependenzen zwischen und von Zulieferern zueinander sind verbreiteter als gedacht, wie vor paar Monaten deutlich zu spüren war… denken Sie an: Klopapier, Nudeln, Masken und/oder Desinfektionsmitteln!
Eine Sache, die uns die Corona-Pandemie vor Augen geführt hat, ist die hochgradige Abhängigkeit der deutschen Industrie von diesen Zulieferern durch die enge Verzahnung. Denn der Anteil der ausländischen Wertschöpfung an der Gesamtwertschöpfung liegt bei rund 25%. Zum Vergleich in Frankreich liegt dieser Anteil bei 23%, in Großbritannien sind es etwa 22% und in dem USA nur 12%.
Dabei wird ein einzelnes Teil von mehreren Firmen produziert. Das ermöglicht eine höhere Flexibilität. Auch Online Fertigungsnetzwerke können Teil des E-procurement sein. Bei Ausfällen können sie flexibler reagieren und so einen Warenengpass verhindern. Gerade eine geordnete und einfache Suchfunktion für bestimmte Teile liefert mehr Flexibilität bei der Zulieferersuche.
Insbesondere die stärkere Digitalisierung und Vernetzung der verschiedenen Parteien im E-Procurement ermöglicht eine flexible und schnelle Reaktion bei Lieferanten Ausfällen insbesondere in Krisenzeiten. Prominente Beispiele dafür sind Netzwerke wie Facturee oder Techpilot. Letzterer verbindet Betriebe mit mehr als 16.000 Einkäufern von mehr als 21.000 Zuliefererbetriebe. Diese bieten über 280 verschiedene Fertigungstechnologien an.
Die Technologie, in der die meisten der Befragten große Potentiale für die Zukunft sehen ist Big Data Analytics. Mit dieser lassen sich große Mengen an unstrukturierten Daten auswerten. Generell lässt sich allerdings erkennen, dass die Befragten allgemein Zukunftstechnologien 2020 kritischer gegenüberstehen als 2019. Insbesondere die Blockchain Technologie wird von einem Großteil der befragten kritisch beurteilt. Nur 5,5% der Befragten sehen in dieser eine sehr wichtige Zukunftstechnologie.
Die drei größten sind mangelnde interne Datentransparenz / -strukturierung, generelle innerbetriebliche Widerstände und mangelnde Unterstützung seitens der Geschäftsführung.
Zusammengefasst: Multiple Sourcing ist Segen und Fluch! …viele Möglichkeiten haben, heißt aber auch vieles verwalten und viel Monitoring. Die Fähigkeit Daten zu analysieren und daraus Handlungen abzuleiten bleibt auch in E-Procurement essenziell, um die Vorteile der fortschreitenden Digitalisierung zu genießen.
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